Der Hautpilz
Der
Urheber
Obwohl
mich meine Nachbarin vorher kontaktierte, und ich ihr eindringlich davon
abgeraten hatte, hatte sie sich dieses arme Tier ins Haus geholt. Ein 3,5
Monate altes Katerchen, das schon als Baby schwer mit diesem Pilz zu kämpfen
hatte. Einen Hautpilz, der als eine sogenannte Zoonose auch auf Menschen
übertragbar ist. Es war unwahrscheinlich, dass es diesen Pilz schon
überwunden hatte.
Ein
armes Heimtier aus seiner Haft zu befreien, und ihm ein schönes
zu Hause zu geben, ist ja eine gute Sache. Schließlich stammt unser
Kater Timmy auch aus diesem Tierheim. Aber in solch einem besonderen Fall
wäre es nun wirklich besser, eine für diese Krankheit kompetente
Person zu wählen, und nicht eine junge Familie mit grundschulpflichtigen
Kindern.
Und
das Befürchtete trat ein.
Im
Handumdrehen waren 3 Kinder erkrankt, einschließlich der Mutter.
Jetzt hieß es schmieren und salben und Tabletten schlucken und Stammgast
sein von diversen Hautärzten. Was natürlich auch das Katerchen
betraf, dass ein gerngesehener Gast beim Tierarzt wurde und teure Tabletten
schlucken musste.
Der
eigentliche Feind bei Pilzbefall ist aber nicht der Pilz selbst, sondern
seine Sporen. Und diese sind ausgesprochen hartnäckig und infektiös.
Selbst Leute mit einem Putzfimmel schaffen es kaum, sie alle zu entfernen.
Desinfektionsmittel können selbst nur oberflächlich reinigen.
Die winzigen Sporen verstecken sich in Polstern, Betten, ja in jeder Ritze.
Sie sind so schnell nicht tot zu kriegen und können noch nach Monaten
wieder keimen. Manche Leute rücken ihm mit Dampfreinigern zu Leibe.
Und putzen, putzen, putzen. Und dennoch stellt sich nach wenigen Wochen
der Pilz wieder ein.
Da
half es auch nicht, dass unser Nachbar wutentbrannt das arme Katerle wieder
im Tierheim ablieferte. Das Haus war bereits mit Pilz und Sporen verseucht.
Das
Monster im Nachbarhaus.
Ich
wünschte mir unseren Zaun so hoch wie möglich und auch der nahe
Winter, in dem man ja nicht so viel Kontakt zu den Nachbarn hat, war meine
Hoffnung. Meine Sorgen waren auch deshalb so groß, da sich bei unserer
Raissa Nachwuchs angekündigt hatte. Denn am anfälligsten für
Pilze sind nun mal die Babys. Doch weit gefehlt.
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