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Hautpilz - Mikrosporum canis
Die Therapie

Von Außen
Der junge Tierarzt hatte in seiner Ausbildung viele Erfahrungen mit Hautproblemen sammeln können und so verschrieb er zur äußerlichen Anwendung "Imaverol®". Eine Flüssigkeit, die mit Wasser verdünnt als Waschlotion angemischt wird, mit der die befallenen Stellen abgewaschen werden. Es tötet Pilze  sowie Sporen ab. In der Gebrauchsanweisung wurde empfohlen, das Fell des Tieres bei der ersten Anwendung komplett damit zu tränken und in den  nachfolgenden Anwendungen 3-4 Tage später die Flecken mit einem Schwamm ab zu waschen. Aber ist es besser, eine bemessene Menge in einer Spritzflasche anzumischen und die befallenen Bereiche damit einzusprühen. Der Schwamm birgt die Gefahr, den Pilz von einem Tier zum anderen zu  verbreiten. Außerdem konnte man es so immer frisch anmischen und musste es nicht so lange aufbewahren. Imaverol® hat bei weißem Fell den Nachteil, dass es einen Gelbstich verursacht, der sehr langsam bis gar nicht wieder verschwindet. Außerdem trocknet es die Haut aus, und ist längst nicht so wirkungsvoll wie Sterillium®. Dafür schonender für die Katze und sie kann es schadlos vom Fell ablecken.
Zusätzlich bekamen wir ein Shampoo, das mit Pilz abtötendem Mittel versehen (geimpft) war. Das haben wir auch an uns selber verwendet, um möglichst viele Sporen abzutöten.

Von Innen
Zur inneren Anwendung haben wir "Itrafungol®" bekommen. Ein Saft, der je nach Gewicht des Patienten mit einer Spritze abgemessen ins Mäulchen geträufelt wird. Die Kur wird jeden Tag eine Woche lang verabreicht und mit jeweils einer Woche Pause noch 2 Mal je eine Woche wiederholt. (7 Tage Itrafungol®;  7 Tage Pause; 7 Tage Itrafungol®; 7 Tage Pause; 7 Tage Itrafungol®; 7 Tage Pause). 
Wichtig ist, bei der Anwendung darauf zu achten, dass die Katzen 2 Stunden vor und nach der Verabreichung nichts fressen. Nahrung reduziert die Aufnahme des Wirkstoffes. Es schmeckt scheußlich süß und die Katzen versuchen danach mit Wasser oder Futter den Geschmack loszuwerden. Wasser dürfen sie trinken, aber auf keinen Fall irgendwelches Futter oder Leckerlies fressen lassen. Also alles wegräumen. 
Auch gibt es mit der Zeit ein Problem mit der Einname. Nicht nur, dass die Katzen sich versteckt hatten, wenn ich mit einer Spritze in der Hand herumlief. Nach längerer Anwendung kann es sein, dass sie sich weigern es zu schlucken oder sie versuchen es auszuspucken und man bekommt Schwierigkeiten, die richtige Dosis zu erzielen. 
Wenn es ihnen aus den Mundwinkeln läuft, verklebt es das Fell, da es beim Ausbürsten nur mit den Haaren entfernt wird. Da es wasserlöslich ist, hilft abwaschen. 
Sehr gefährlich ist es, sollte es statt geschluckt zu werden in die Luftröhre oder in die Lunge geraten. Da auch Salzsäure ein Bestanteil ist, kann es einen kratzigen Hals, in der Lunge auch noch Schlimmeres verursachen. Also nie mit Gewalt die Spritze mit einem Schuss in den Hals entleeren, es besteht Verschluckungsgefahr. Lieber mit viel Geduld tröpfchenweise einflößen und das Tier von  jemandem halten lassen. 
Was bei der Verabreichung von Itrafungol® zusätzlich auftritt ist eine schleichende Appetitlosigkeit. Einige meiner Katzen haben bis zu einem halben Kilo abgenommen, und die Kleinen nicht mehr zugenommen. 
Dafür kann man es auch Kitten ab ca. 6 Wochen geben. Und es ist auch  längst nicht so leber- oder organschädigend wie andere Medikamente (Pilztabletten). Itrafungol® ist zurzeit (2007) das Schonendste Medikament zur inneren  Bekämpfung von Mikrosporum Canis auf dem Markt. 
Nur Kitten unter 6 Wochen (500g Gewicht) und tragende und säugende Katzen dürfen es nicht einnehmen, die Föten und die Kitten können Schaden nehmen.
Eine erbschädigende Wirkung auf lange Sicht wurde bisher nicht beobachtet. (Na, wir werden es herausfinden.) Bei anderen Medikamenten spricht man meist nur von einer gewissen Sterilität auf Zeit. Kein Grund, Zuchtkatzen gleich kastrieren zu lassen. Eine Zuchtpause (1-2 Jahre) wird empfohlen.

Die Sporen
Jetzt blieb noch eine wirkungsvolle Waffe gegen die Sporen einzusetzen. Es wurde empfohlen, Dampfreiniger und die Desinfektionsmittel einzusetzen. Ich sah mich in meinem Haus um, die Kratzbäume, die Teppiche, das Sofa, die Schränke, das Bett. Beim Anblick der Stereoanlage bekam ich das kalte Grausen. Jedes Körnchen Staub, das ich irgendwo liegen sah, waren für mich Sporen. Dabei sind Pilzsporen sind so klein, dass sie für das Auge unsichtbar sind, aber  man muss sich mal vorstellen was einem im Kopf rum geht, wenn man gewöhnlichen Staub sieht, und weiß, dass da überall auf allen Oberflächen, und da gehören die Tapeten genauso dazu wie z.B. der Teppich, die Zimmerpflanzen und deren Blumentopferde. Ich konnte überall Pilzsporen sehen. So was muss zwangsläufig zur Psychose werden. Wie um alles in der Welt sollte man das ganze Haus von den Pilzsporen befreien? Eine Brandbombe wäre das Einzige dienliche, so schoss es mir durch den Kopf. Gab es den kein Mittel, das den Sporen den Garaus macht, ohne dabei alles in die Luft jagen zu müssen? Doch, das gibt es!

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Medikamente
Itrafungol ® Imaverol ®

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