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Hautpilz - Mikrosporum canis
Bericht

Zu viel des Guten
Als der Befund von Labor kam und meine Befürchtungen wahr wurden, war mir das Thema Mikrosporum Canis nicht unbekannt. Aus Berichten von  Leidensgenossen, Artikeln aus Katzenzeitschriften und meinem dicken Buch über Katzenkrankheiten hatte ich schon einiges darüber  gelesen. Ich wusste, mit welch hartnäckigem Parasiten ich es zu tun hatte. Das es Wochen ja Monate dauern würde, bis er bekämpft sein würde. Und dass es keine Garantie gab, dass er dann auch wirklich für immer weg wäre. Dennoch frischte ich mein Wissen auf. Schließlich hatte ich das Thema bisher nur überflogen und wahrscheinlich waren auch neue Erkenntnisse hinzugekommen.

Mit Itrafungol® wurde eines der neuesten Medikamente angewendet, dass es auf dem Markt gibt. Leider gab es darüber noch wenige Erfahrungsberichte. Um dem Pilz keine Chance zu geben weitere Katzen zu befallen, sollte der ganze Bestand Itrafungol® bekommen. Die Sporenbekämpfung mit Ozon war eine bisher weitgehend unbekannte Art, Räume und Oberflächen zu desinfizieren. Auch wenn die Medikamente und ein Ozongenerator  teuer sind, war es mit lieber, dieses Gelt auszugeben, nur um möglichst schnell und vollständig den Pilz auszutreiben. 
Also ging ich radikal den Kampf an. Während der Schluck-Kur Itrafungol® wurde einmal in der Woche das ganze Haus ozonniert und die Katzen und wir, ob erkrankt oder nicht,  mit Pilzshampoo gebadet und die Katzen mit Imaverol® gespült. Es sollten möglichst viel Pilz und Sporen auf einen Schlag abgetötet werden. Der Plan war, in 8 Wochen ein pilzfreies Laborergebnis zu bekommen.

Doch nach 7 Wochen hatte sich der Pilz bei Timmy und Kleo bis auf den Bauch hin ausgebreitet und auch Boby hatte am Hals Rötungen und Krusten. Auch Smoky hatte jetzt Pilz am Hals und mir waren die Medikamente ausgegangen. Hier fand ich heraus wie effekttief Sterillium® an der Katze sein kann. (arme Smoky)

Doch der Plan war gescheitert. Eine Laboruntersuchung wäre sinnlos gewesen, jeder konnte erkennen, dass da gar nichts weg war. Ich vermutete, dass es daran lag, dass ich mit dem Ozonnieren 2 Wochen später als mit der Schluck-Kur Itrafungol® anfangen musste, weil das Gerät später kam.

Also sollte die Kur wiederholt werden und so machten wir weiter. Nach 4 Wochen zeichnete sich tatsächlich Besserung bei Timmy und Kleo ab. Da war bei Timmy nur noch ein bisschen Pilz an den Ohren und Kleo hatte noch Krusten an den Fersen und an der Nase. Boby hatte das 3. Mal Krusten am Hals und am Kinn die ganze Zeit Katzenakne. und auch Kleo hatte Katzenagne am Kinn. 
Unser Timmy weigerte sich schließlich, die Schluck-Kur Itrafungol® zu trinken. Die letzten Tropfen der 2. (5.) Kur spuckte er angewidert wieder aus. Ich war gezwungen, damit aufzuhören. Auch das Baden zerrte sehr an den Nerven und ich vermutete schon dass ich den Pilz dadurch eher verteilt hatte als abgetötet. So ließen wir das Baden der Katzen sein und ozonnierte jetzt alle 2 Wochen das Haus. Gleichzeitig begann ich mit Kanne Brottrunk und Enzymfermentgetreide. Das Immunsystem sollte jetzt gestärkt werden und der Stress musste verringert werden.

Zusätzlich entschied ich mich, alle Katzen mit Insol Dermatophyton® impfen zu lassen. Ich hatte es gerade beim Tierarzt bestellt, als ich von dem russischen Impfstoff hörte, und sich eine kurzfristige Gelegenheit ergeben sollte, ihn zu bekommen. 
Leider hat es nicht geklappt, also nutze ich doch Insol Dermatophyton®. Besser als nichts. In der Zwischenzeit waren Timmy und Kleo soweit genesen, nur Boby und jetzt auch Bibi hatte einen Befall am Hals. Niemand hatte kahle Stellen, aber rote entzündete Haut und krustige Stellen. Morle und Raissa kratzen sich, man konnte bei ihnen aber nichts finden was nach Pilz aussah. (Im Nachhinein war mir klar, dass die beiden nie an Hautpilz erkrankt waren.) Selbst bei der Wiederholungsimpfung sah es bei Boby immer noch nicht gut aus. Wenigstens war es bei Timmy, Kleo und Bibi jetzt weg. Nach der Impfung konnte sich Pilzbefall auch erst noch verschlechtert, so sagte mir der Tierarzt. Da es bei Smoky so gut gewirkt hatte, besprühte ich jetzt bei Boby die befallenen Stellen mit Sterillium®. Und wusch sie dann regelmäßig mit Brottrunk ab. Außerdem bekamen alle PetMun PLV, gespritzt und oral, zur Immunstärkung.

Obwohl Boby immer noch Krusten hatte, ließen wir 2 Wochen nach der 2. Impfung die Hautproben abschaben und schickten sie ins Labor. Ich rechnete fest damit, dass der Pilz  noch da war. Es verstrichen eine Woche, dann die Zweite. Aber es kam kein Befund vom Labor zurück. Der Tierarzt meinte, dass sei ein gutes Zeichen, denn unter dem Mikroskop hätten sie Sporen gleich finden müssen und Mikrosporum wächst in der Kultur auch innerhalb von zwei Wochen. Von ihm  aus seien wir pilzfrei. Noch mal 2 Wochen später war das schriftliche Ergebnis da und er behielt Recht.

WIR WAREN PITZFREI!!!

Bibis und Boby’s Krusten waren wohl nur noch ein Rest vom Heilungsprozess der Haut, eine Art allergischen Reaktion auf die Medikamente oder auch nur ein Zeichen von Stress. Mittlerweile sind alle Krusten verschwunden, alle Katzen sind gesund und munter, fressen wieder richtig gut und springen voller Lebensfreude im Haus und im Garten herum.

Sie haben keine nennenswerten psychischen Schäden davon getragen, im Gegensatz zu mir. 
Wenn jemand davon erzählt, dass da ein Tier wohl Hautpilz habe, stellen sich mir alle Haare auf. 
Außerdem  bekomme ich total die Krise, wenn ich eine von meinen Katzen sehe, wie sie sich kratzt.  Sofort muss ich dann nachschauen ob da pilzige Krusten sind. 
Aber Katzen kratzen sich halt auch manch mal, nur so. Das tun wir ja auch.

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