Chania's Martyrium 

Es begann im April 2009.
Nachdem die letzten Kätzchen des D-Wurfs in ihre neuen zu Hause gezogen waren, kam endlich die Zeit in der wir alle wieder unbeschwert in den Garten durften. Es war schon früh im Jahr sehr warm geworden und wir lechzten danach in die Sonne zu kommen. Ich weiß nicht genau wann, aber an einem Tag beobachtete ich, dass sich eine Mücke auf Chania's Nase nieder ließ. Genau am Tränenkanal des linken Auges. Doch noch bevor ich sie verscheuchen konnte, war sie auch schon wieder weg. Es kommt selten vor, dass eine Katze von einer Mücke gestochen wird. Gerade wenn sie noch jung sind, ist doch jedes fliegende Wesen potentielle Beute und man sieht junge Katzen nach den winzigsten Dingen im Garten hüpfen. Gerade in diesem Jahr war der Winter nicht lang und streng genug gewesen und somit hatten wir den ersten Vorgeschmack der kommenden Mückenplage bekommen. Eigentlich nichts besonderes, denn was machte schon ein kleiner Mückenstich. Was mich aber dennoch verwunderte war dass Chania am anderen Tag eine Schwellung an dieser Stelle bekam. Ich brachte das gleich mit dem Mückenstich in Zusammenhang, und vermutete eine Art Allergie Mückenstichen gegenüber. 
Leider blieb es nicht nur bei einer Schwellung. Die Reaktion dehnte sich bald zu einer Fläche aus, die bis zum Schnurrkissen reichte. Außerdem begann das Areal zu nässen und eine Kruste zu bilden. Es musste wohl nicht übermäßig jucken, was mich bestimmt aufmerksamer gemacht hätte, denn Chania kratzte kaum daran. Zuallererst bekam ich einen Schreck: Es wird doch wohl nicht wieder der Hautpilz sein unter dem wir erst 2 Jahre vorher zu leiden hatten. Aber das konnte ich schnell ausschließen. Einmal sind die Sporen höchstens 1,5 Jahre infektiös, nirgendwo in der Umgebung hatte jemand mit Hautpilz Probleme, und die anderen Katzen zeigten keine Spur dieser Laesion oder übermäßigen Juckreiz. Zudem wirkt der Pilz betäubend auf die offenen Stellen, wie ich aus Erfahrung weiß, so das Desinfektionsmittel nicht so brennt wie gewöhnlich. Bei einem Test mit Sterillium und Imaverol (Mittel gegen Hautpilz) schrie Chania vor Schmerz auf und ich beeilte mich es ihr wieder abzuwaschen.
Da ich es nun für eine bakterielle Infektion hielt (die böse Mücke hatte wohl einen dreckigen Stachel gehabt), und es schwierig ist so nah an den Augen mit Sterillium zu desinfizieren, verwendete ich Tantumverde, und betupfte es vorsichtig damit. Das brennt auf offenen Stellen zwar auch zuerst, dank der schmerzstillenden Eigenschaften aber nur kurz, so dass Chania es dann auch nicht weg zu wischen versuchte. Dennoch war es eine Zappelei und quälend für meinen Schatz. Die Entzündung hatte sich derweil über das ganze Schnurrhaarkissen ausgedehnt und verlieh Chania eine dicke Oberlippe.
Doch meine Behandlung schien zu helfen, denn die Krusten blätterten ab und der Bereich heilte. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen und weil immer wieder Krustenfitzel an den Schnurrkissen hingen half ich das tote Gewebe zu entfernen und tupfte weiter Tantumverde auf die offenen Stellen. Damit verhinderte ich zusätzlich weitere eitrige Infektionen. Leider gingen bei jedem Stückchen Kruste auch Haare und sogar die Schnurrhaare mit raus, so dass Chania auf dem Schnurrkissen fast nackt war. Das Ganze zog sich über 4 Wochen hin und am Ende dieser Zeit wurde Chania trotz Pille (Sedometril) für 2 Tage rollig. (Sollte da ein Zusammenhang bestehen?) Das Fell wuchs nach und es hatte den Anschein wir hätten alles überwunden.
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